Geeignete und ungeeignete Quellen

Die einzelnen Abschnitte führen zu konkreten Informationen und Arbeitsbehelfen.

Für die Erstellung einer Diplomarbeit ist die Auseinandersetzung mit bestehender Fachliteratur unabdinglich. Informationen zum gewählten Thema findet man neben dem Internet vor allem in Büchern und Zeitschriften. Als Quellen gelten aber auch Interviews, unveröffentlichte Texte, Abbildungen, Tabellen, Archivmaterial, Videoaufzeichnungen etc. Quellen sind somit alle Materialien, die inhaltlich in eine (wissenschaftliche) Arbeit eingehen. Dass man im Text genau sichtbar macht, woher man die Informationen hat, ist eine Selbstverständlichkeit (Kapitel Zitation – Plagiate).

Grundsätzlich sollte in Arbeiten mit Quellen immer auf Primärquellen (Originalausgabe) zurückgegriffen werden.

Primärquellen vs. Sekundärquellen

Eine Primärquelle ist vereinfacht gesagt ein Original – ein Originalfoto, ein Gesetzestext, Archivmaterial etc. Eine Sekundärquelle ist eine Veröffentlichung ÜBER etwas bereits Veröffentlichtes, z.B. ein geschichtswissenschaftliches Buch, das sich mit einem historischen Vertrag (Primärquelle) auseinandersetzt.

Internetquellen

Das Internet hat in den letzten Jahren hier einen großen Stellenwert eingenommen. Viele Informationen sind im Internet problemlos auffindbar. Die Informationsbeschaffung wurde durch das Internet sicherlich erleichtert und ist längst zum Standard der Recherche geworden. Die Informationsvielfalt hat jedoch nicht nur Erleichterung, sondern auch Irrwege und Fallen mit sich gebracht. Es ist oft schwierig herauszufiltern, welche Informationen von welchen Internetseiten für die Verwendung in der Diplomarbeit geeignet sind.

Es ist nicht immer leicht, zu entscheiden, ob eine Quelle für die Diplomarbeit verwertbar ist. Bei der Auswahl der Literatur stellt sich zunächst die Frage, welche fachwissenschaftlichen Artikel, Bücher etc. zum Diplomarbeitsthema passen könnten. Um an Quellen zu gelangen, lohnt es sich, Bibliotheken persönlich aufzusuchen bzw. online verfügbare Bibliothekskataloge zu nutzen. Danach müssten folgende Fragen geklärt werden:

  • Ist die Quelle zitierfähig? Ist sie öffentlich zugänglich?
  • Ist die Quelle zitierwürdig? Entspricht sie den wissenschaftlichen Qualitätskriterien? Hier geht es um die inhaltliche Qualität des Materials und um die Nachvollziehbarkeit der Herkunft der darin enthaltenen Informationen. Texte, die von Bildungsreinrichtungen, Universitäten, Fachhochschulen etc. kommen, sind generell zitierwürdig (seriös, genau und nachweisbar).

Populärliteratur (z.B. Romane, Boulevardzeitungen), allgemeine Lexika, private Webpräsenzen oder Hausarbeiten von Schüler/innen gelten nicht als zitierfähig und -würdig. Eine Quelle sollte glaubwürdig, genau, vernünftig und nachweisbar sein. In diesem Zusammenhang ist es hilfreich, auf folgende Punkte zu achten:

  • Art der Literatur (wissenschaftlich, populär etc.?)
  • Verlag
  • Autor/in (Ist sie/er in diesem Fachgebiet angesehen?)
  • Erscheinungsjahr (Wie alt ist die Literatur? Im Regelfall ist neuere Literatur einer älteren vorzuziehen. Ausnahme: „Klassiker“ eines Fachbereichs.)

Wer im Internet nach Informationen sucht, ist vielfach mit einer Fülle von nicht aufgearbeiteter, ungeordneter oder schlicht falscher Information konfrontiert. Relevante und korrekte Informationen müssen oft erst mühsam herausgefiltert werden. Bevor nach Informationen gegoogelt wird, ist es sinnvoll zu fragen, WER und WO die Expertinnen und Experten für das zu bearbeitende Thema sind. Expertenwissen findet man auf Internetseiten staatlicher Einrichtungen (Ministerien, Landesregierungen) oder Interessensvertretungen (Gewerkschaften, Kammern), auf Bildungsservern und Universitätsseiten, bei vielen Firmen und Organisationen aller Art. Wichtig ist es, dass bei jeder Internetquelle die vollständige Webadresse (URL), Autor/in und Titel (sofern vorhanden) sowie das Abrufdatum schriftlich festgehalten wird – am besten gleich im Quellenverzeichnis.

Hier einige Anhaltspunkte, die zur Bewertung von Internetseiten beitragen können:

  • Wird die Autorin/der Autor der Seite genannt? Werden Referenzen angeführt, die sie/ihn als
  • Expertin/Experten ausweisen?
  • Ist die Seite aktuell und einfach zugänglich?
  • Hat die Seite einen seriösen optischen Auftritt?
  • Wer betreibt den Server (Forschungseinrichtungen, öffentliche Einrichtungen etc.)?
  • An welche Zielgruppe richtet sich die Seite? Ist sie wissenschaftlich oder kommerziell angelegt?
  • Werden Quellen richtig und vollständig angegeben?
  • Ist die formale Qualität gegeben? Sind Rechtschreib- oder Tippfehler beinhaltet?
  • Sind weitere gültige Links angegeben?
  • Grundsätzlich ist es sinnvoll, in wichtigen Fragen immer einen Gegencheck zu machen: Welche Positionen gibt es noch zum Thema? Was sind Pro- und Contra-Argumente? Welche weltanschauliche Position liegt den Standpunkten zugrunde?